Wenn die bürgerliche Demokratie aktuelle Probleme nicht mehr löst, kann der Faschismus ein geeignetes politisches System sein, um die kapitalischtische Wirtschaftsordnung aufrechtzuerhalten. War es im Europa der 1930er die Unlösbarkeit der sozialen Frage, die den Menschen unerträglich wurde, so kommt heute auch die Klimakatastrophe dazu, die offen vor Augen führt, dass der kapitalistische Wachstumszwang die Menschheit bedroht.
Faschistische Kontinuitäten und Tendenzen sind in der kapitalistischen Gesellschaft allgegenwärtig. Die Übergänge zwischen bürgerlicher Demokratie und Faschismus sind fließend, da beide politischen Systeme auf derselben Wirtschaftsordnung, dem Kapitalismus, beruhen. Fürs Kapital ist die faschistische Diktatur immer ein möglicher Weg. Faschismus ist also ein weltumfassendes Problem.
Wir sind Teil des Bündnis 12. Februar, das Bündnis wird von einem breiten Spektrum linker Gruppen unterstützt. Unser Ziel ist es, den Austrofaschismus mitsamt seinen Verbrechen und den Widerstand dagegen, der in den Februarkämpfen gipfelte, ins öffentliche Bewusstsein rücken. Die Ära des Austrofaschismus ist ein viel zu wenig bekanntes Stück Geschichte. Schon vor dem Anschluss an Nazideutschland 1938 wurde Österreich faschistisch regiert.
Wir setzen uns für die Etablierung eines gesetzlichen Feiertags am 12. Februar, dem „Tag des Aufstands gegen den Austrofaschismus“, ein. Von 12.-16. Februar 1934 erhoben sich Arbeiter:innen bewaffnet gegen die faschistische Dollfuß Diktatur. Diese Ereignisse sind von großer Bedeutung. Es war der größte antifaschistische Kampf in der Geschichte dieses Landes. Und es war das erste mal seit den faschistischen Machtübernahmen in Italien und Deutschland, dass sich bewaffnete Arbeiter*innen dem Vormarsch der Faschist*innen entgegengestellt haben. Daher ist der 12. Februar nicht nur für Österreich ein wichtiges Datum, sondern auch für die Arbeiter*innenbewegung der ganzen Welt.
Hier geht’s zur Bündnis Homepage: www.buendnis1202.at